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Transformation

12. Juli  —  31. August 2024

Zyklus «Wandel II» 2023 — 2025

Alpenzauber

Innovative Tradition 
Das Menuhin Festival Gstaad kommt in einem neuen Kleid daher. Der Anspruch, ein im Geiste unseres Lord Menuhin lebendiges und kreatives Festival in der einzigartigen Umgebung des Saanenlandes zu gestalten, wurde in unserer Konzeption mit insgesamt 37 Veranstaltungen neu umgesetzt. Es ist das höchste aller Ziele, den Konzertbesucherinnen und -besuchern durch das Angebot von einmaligen Konzerten ein noch intensiveres und ganzheitlicheres Erlebnis mit Kultur, Natur und Genuss zu ermöglichen, und wir wünschen unseren Gästen, in dieser Stimmung Zeit zu finden, kulturelle und historische Entwicklungen neu nachzuvollziehen. 
Folgende drei Eckpfeiler bilden das Gerüst des Festivals:  

1.     Kammermusikfest Gstaad: 9 Konzerte in den 5 Kirchen des Saanenlandes zwischen dem 22. und 31. Juli 2002

„Musizieren unter Freunden in entspannter Atmosphäre“

Durch den Aufbau des „Kammermusikfestes Gstaad“ schaffen wir jene Atmosphäre, welche im Jahre 1956 Yehudi Menuhin motivierte, in der Kirche Saanen sein  Festival zu lancieren: Das Musizieren unter Freunden in entspannter Atmosphäre dieser herrlichen Bergregion. Während zehn Tagen finden in den stimmungsvollen Kirchen des Saanenlandes neun Konzerte statt, wobei sich eben, ganz im Sinne von „Musizieren unter Freunden“, die Ensembles durchmischen und zusammen ihre Programme zum Leitthema „Die goldenen Jahre 1820 – 1830“spielen. Es ist uns gelungen, eine hochkarätige Gruppe von Musikern für das „Kammermusikfest Gstaad“ zu gewinnen. In der „Kammermusik – Nacht“ vom 30. Juli findet das Kammermusikfest seinen Höhepunkt.     

2.     Kreativität: 

Ein Leitthema: „Alpenzauber“ 
Wir möchten durch das ganze Festival einen roten Faden ziehen, welcher innerhalb eines thematischen Schwerpunktes verschiedene Betrachtungen zulässt. Dass dieses Thema im Jahre 2002 „Alpenzauber“ lautet, ist kein Zufall. Das Festival 2002 soll ein Bekenntnis zum Saanenland sein, welches die herrliche Kulisse für dieses einmalige Festival bietet. Einerseits haben sich zahllose grosse Komponisten mit der Urkraft der Alpen befasst und waren von deren Naturschauspiel inspiriert worden, andererseits bietet die Alpenwelt die wunderschöne Kulisse, Musik geniessen zu können, in einer Tiefe und einem emotionalen Umfeld, wie es eben in urbanen Gebieten während der langen Wintersaison nicht unbedingt möglich ist.

21st Century Renaissance: Artist in Residence George Gruntz
Menuhins Lust, sich mit Musikern anderer Stile oder anderer Kulturen zu treffen, machte ihn zum Missionar zwischen den Welten und prägte ganz wesentlich sein künstlerisches Schaffen. Unvergessen sind u.a. seine Begegnungen mit dem legendären Jazz-Violinisten Stéphane Grappelli oder der indischen Sitarspieler Ravi Shankar!
Wir möchten im neuen Menuhin Festival eine Plattform für die Wiedergeburt der Improvisation, der Ur-Musikalität, welche in jedem von uns Menschen steckt, schaffen. Es freut uns besonders, vor diesem Hintergrund einen der wohl innovativsten, vielseitigsten und originellsten Musiker in Gstaad als „Artist in Residence“ vorstellen zu dürfen: den Jazz-Musiker George Gruntz, welcher im Jahre 2002 seinen 70. Geburtstag feiern wird. Der gebürtige Basler ist ein Weltbürger, welcher seit Mitte der 50er Jahre durch seine ständige Vermittlung zwischen den verschiedensten Musikrichtungen und Kulturen Weltruf erlangt hat. George Gruntz wird am Menuhin Festival 2002 in allen Facetten vorgestellt: als Pianist (im Rahmen eines Barockkonzertes!), als Dozent einer Masterclass, als Partner im Improvisations-Trio, als Komponist, Arrangeur und Dirigent zweier grosser „Events“ mit Big Band und Sinfonieorchester im Festivalzelt.
In Masterclasses, Konzerten, „Jam-Sessions“ (freie Improvisationen) und Podiumsdiskussionen wird das Thema „Improvisation“ behandelt. Wir sind überzeugt, dadurch ein in der aktuellen Festivalszene ständig vernachlässigtes Thema aufzugreifen, welches für ein breites Publikum ebenso interessant ist wie für ausübende Musikerinnen und Musiker.

Masterclasses

Durch den Aufbau von Masterclasses (nicht nur zum Thema „Improvisation“) gibt das Menuhin Festival jungen professionellen Künstlerinnen und Künstlern eine Chance, Wertvolles auf ihren musikalischen Weg mitzunehmen und sich bei einem international bedeutenden Festival zu präsentieren. Durch die Einführung von Masterclasses knüpfen wir an eine verlorengegangene Tradition an, welche zu Menuhins Zeiten selbstverständlich war. Menuhins geschaffene Institutionen, die „International Menuhin Music Academy Gstaad“, sowie die „Menuhin School London“ bilden einen festen Bestandteil dieses Festivalsegmentes.      

musikextra

Musik soll nicht nur in den herkömmlichen Räumen stattfinden sondern auch an ungewöhnlichen Orten wie z.B. im Bergrestaurant Eggli oder auf dem Kapälliplatz  einem breiten Publikum präsentiert werden. Dies ist die Absicht der musikextra – Veranstaltungen. 
Aber auch Betrachtungen im Kontext mit bildender Kunst oder Literatur stehen auf dem Programm von „musikextra“ – und natürlich unsere beliebten Konzerteinführungen durch unsere Musikologen Dr. Andreas Wernli und Dr. Hans-Georg Hofmann.    

3.     Tradition in neuem Licht


Populäre Meisterwerke des Barocks, der Klassik und der Romantik, interpretiert auf höchstem künstlerischen Niveau durch hochkarätige Interpreten, bilden weiterhin den Schwerpunkt der Orchesterkonzerte in der Kirche Saanen und im Festivalzelt.

Geniessen Sie während dem kommenden Festival Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, Händels „Feuerwerksmusik“, Mozarts erste (!) Sinfonie in Es-dur, sowie seine späten Meisterwerke, die Sinfonien Nr. 39 in Es-dur und Nr. 40 in g-moll, Beethovens Sinfonien Nr. 1 in C-dur und Nr. 6, die „Pastorale“, Gustav Mahlers eindrückliche Naturschilderung in seiner 1. Sinfonie, Richard Strauss‘ monumentale „Alpensinfonie“ oder Mozarts tragische Oper „Don Giovanni“, um nur die herausragendsten Höhepunkte zu nennen. 

Vielleicht werden Sie beim genauen Hinhören bemerken, dass barocke oder klassische Musik anders klingen wird. Erstmals treten beim Menuhin Festival Ensembles auf, welche auf authentischen, das heisst der damaligen Zeit entsprechenden, Instrumenten spielen! Die Musik wird ursprünglicher, direkter, rauher, vielleicht lebendiger klingen, und ich bin überzeugt, dass Sie von diesem neuen Klangbild begeistert sein werden!

Es ist für mich eine grosse Ehre, das traditionelle, von Yehudi Menuhin aufgebaute Festival in neuem Licht präsentieren zu dürfen. Ich habe mich voller Respekt und Bewunderung für das Vorhandene und Geschaffene an die Arbeit gemacht, das Menuhin Festival mit einem lebendigen Programm in das 21. Jahrhundert zu leiten, um Ihnen auch in Zukunft unvergessliche Abende bieten zu können. 

Ich freue mich, Sie durch den kommenden Sommer begleiten zu dürfen!

Christoph N.F. Müller, künstlerischer Leiter