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Transformation

12. Juli  —  31. August 2024

Zyklus «Wandel II» 2023 — 2025

Air

Dank dem Element Luft riechen wir angenehme Düfte oder bestialischen Gestank, fühlen Kälte oder Hitze, empfinden einen Wind als lauwarmes Sommerabend-Lüftchen oder als furchterregenden Sommergewitter-Sturm. Luft hat Charakter, ist manchmal sanft angenehm, manchmal eckig, kantig und grob, brutal sogar. Luft nährt jede Form von Leben. Ohne Luft kein Leben. Ohne Luft aber auch keine Musik! Erst das Element Luft bewegt die Schallwellen der Instrumente und Stimmen zu den Ohren der Zuhörer. Die Blasinstrumente klingen erst durch Zufuhr von Luft, und die Kunst des Musiker besteht darin, die Luft so zu dosieren, dass Musik entsteht und nicht nur Geräusch.
Windstösse und Stürme haben Komponisten aller Epochen inspiriert, die Kraft von «Luftverschiebungen» in Musik auszudrücken. Vivaldi in seinen «Quattro Stagioni» und dem unverwechselbaren Sommersturm, und Astor Piazzolla in seiner argentinischen Antwort seiner «Stagioni» aus Sicht eines Argentiniers aus dem 20. Jahrhundert. Respighi hat die «Pini di Roma» vertont und Beethoven schrieb seine «Sturm»-Sonate, die nach Goethe erst verstanden werden könne, wenn der Zuhörer Shakespears Drama «The Tempest» kenne. Überhaupt die Barockmenschen: sie haben einen unvermittelten Zugang zu Naturphänomenen verspürt: Matthew Locke mit seinen «Tempests», Rebel mit seinen «Elements», Vivaldis «Vier Jahreszeiten», aber auch sein Violinkonzert «Tempesta di Mare»... Bach bezeichnete einige seiner schönsten Suiten-Kompositionen als «Air», meinte damit aber keinen Tanzsatz sonder eben einen liedartigen ruhigen und eher langsamen Satz, eine Aria. Durch die französische Übersetzung erhält das Wort «Air» aber eben den inspirierenden Luft-Bezug und charakterisiert so die Stücke im übertragenden Sinne als «luftig», leicht.  Unser Festivalthema «Air» lässt uns schweben zwischen Realität und Traum, zwischen Himmel und Erde, zwischen den «Planeten», die Gustav Holst so grandios vertonte, und setzt das vierte Festivalthema in unserem Elementen-Zyklus auf vielfältigste Weise um. 
In mehr als 50 Konzerten erleben Sie über 500 Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt, in unterschiedlichen musikalischen Welten, in den faszinierenden Konzertorten des Gstaad Menuhin Festival.